Jeder hat sie schonmal auf Kartons gesehen: Symbole. Doch, was sagen diese genau aus? Symbole auf Verpackungsmaterial haben Bedeutung für den Verbraucher, das Recycling, die Produktsicherheit und zur Erfüllung gesetzlicher Vorschriften. Damit spielt die Kennzeichnung mit Symbolen auf Verpackungsmaterial für Hersteller, Händler und Umweltbewusste eine wesentliche Rolle.
Was ist Verpackungskennzeichnung?
Verpackungskennzeichen liefern die notwendige Information auf Verpackungen in Bezug auf Sicherheit, Herkunft, Entsorgung und Material. Mit der Verpackungskennzeichnung werden verschiedene Ziele verfolgt. Zum einen die Transparenz für den Verbraucher, zum anderen gesetzliche Konformität und Umweltfreundlichkeit. Es gibt Unterschiede zwischen Pflichtkennzeichnungen und freiwilligen Angaben auf Verpackungen.
Wichtige Kennzeichnungen im Überblick
Recycling- und Entsorgungssymbole
Diese Symbolik umfasst den Grünen Punkt, eine Recyclingcode, wie beispielsweise „PET 1“ oder Mülltrennungshinweise, unter anderem „Papier“, „Plastik“ etc.
| Fact: Der „Grüne Punkt“ ist kein Recycling-Symbol – sondern ein Lizenzzeichen |
Materialkennzeichnungen
Materialen können gekennzeichnet werden mit Symbolen für Kunststoffarten, Papier, Glas oder Metall. Die Symbole liefern somit die Handhabe bei Sortierung und Wiederverwertung.
Produktsicherheit und gesetzliche Hinweise
Dazu gehören:
- CE-Kennzeichnung
- Gefahrensymbole (z. B. bei Chemikalien)
- Lebensmittelkennzeichnung (z. B. Mindesthaltbarkeitsdatum, Herkunft)
Umwelt- und Nachhaltigkeitssiegel
Mit diesen Siegeln soll glaubwürdig die Umweltverträglichkeit vermittelt werden. Zu den Siegeln gehören FSC, Blauer Engel und das EU Ecolabel.
Rechtliche Grundlagen und Pflichten
Die rechtliche Basis für Verpackungskennzeichnungen schafft das Verpackungsgesetz (VerpackG) in Deutschland. Es besteht Registrierungspflicht bei der Zentralen Stelle Verpackungsregister (LUCID). Hersteller, die Verpackung in den Verkehr bringen, müssen sich in einer zentralen Datenbank anmelden. Dort geben die Händler an, welche Verpackung genutzt und in Umlauf gebracht wird. Hintergrund zu dieser Art Transparenz ist es, nachvollziehbar zu machen, wer für welche Verpackung verantwortlich ist und ob die gesetzlichen Vorgaben zum Recycling eingehalten werden. Damit alle Beteiligten ihrer Produktverantwortung nachkommen, dürfen nur registrierte Unternehmen Verpackung auf den Markt bringen.
Darüber hinaus besteht die Plicht, Angaben zur Verpackungsart und deren Materialzusammensetzung zu machen. Hersteller sind in der Pflicht nachweisen zu können, dass ihre Verpackung in den Recyclingkreislauf einfließen kann – auch das muss dokumentiert werden. Die in den Verkehr gebrachten Verpackungsmengen müssen jährlich bei den entsprechenden Behörden gemeldet werden. Die Zuständige Behörte in Deutschland ist die ZSVR, die „Zentrale Stelle Verpackungsregister“. Der Hersteller trägt zudem die Verantwortung für Recycling und Rücknahme.
Bedeutung für Verbraucher
Verbrauchern wird damit eine Grundlage für die Orientierung beim Einkauf geschaffen. Der Verbraucher kann nachhaltige mit problematischer Verpackung besser abgleichen. Außerdem kann der Verbraucher die Verpackung korrekt entsorgen. Transparente Kennzeichen auf Verpackungen schaffen Vertrauen beim Konsumenten.
Nachhaltigkeit und Verpackungskennzeichnung
Tatsächlich kann die Kennzeichnung auf Verpackungen einen Hebel für umweltbewusstes Verhalten darstellen mit Einfluss auf die Kaufentscheidung. Für Verbraucher verwirrend sind unklare Symbole und Greenwashing. Letzteres bezeichnet Unternehmen, die sich mit gezielter PR und gezieltem Marketing als besonders umweltfreundlich ins Licht stellen möchten. Die tatsächliche ökologische Wirksamkeit der Produkte ist aber nur gering oder gar nicht vorhanden. Mit Symbolen, die keine verbindlichen Standards erfüllen, könnte der Verbraucher den Eindruck bekommen, besonders nachhaltig eingekauft zu haben. Greenwashing soll das Vertrauen beim Endkunden stärken und das Image des Hersteller aufpolieren, ohne wirklich nachhaltig zu handeln.
Zeitstrahl-Vorschlag: Entwicklung der Verpackungskennzeichnung
| 1990er: Einführung des Grünen Punkts |
| 2000er: EU-weite Standards und Recyclingcodes |
| 2019: Inkrafttreten des neuen Verpackungsgesetzes |
| Zukunft: Digitale Kennzeichnung, QR-Codes für Recyclinginfos |
FAQ – Häufige Fragen zur Verpackungskennzeichnung
Was bedeutet der Recyclingcode auf Verpackungen?
Mit dem Recyclingcode wird angezeigt, aus welchem Material die Verpackung gefertigt ist und wie diese entsorgt werden soll. Zahlen und Symbole helfen zu Unterscheidung von Kunststoffen oder Papierarten. Damit wird die Sortierung im Recyclingprozess vereinfacht.
Muss jede Verpackung gekennzeichnet sein?
Nicht alle Verpackungen sind gleich detailliert gekennzeichnet, was für Verbraucher oftmals verwirrend sein könnten. Für viele Verpackungen besteht Kennzeichnungsplicht. Diese trifft vor allem auf Verkaufsverpackungen zu, die der Endverbraucher erhält.
Wie erkenne ich umweltfreundliche Verpackungen?
Die Siegel und Zertifikate wie zum Beispiel der „Blauen Engel“ oder das FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft, zeigen umweltfreundliche Verpackungen an.
Transparente Angaben über das Material und die Recyclingfähigkeit sowie sparsame Verwendung von Kunststoffen, weisen auf Nachhaltigkeit hin.
Was ist der Unterschied zwischen „Grüner Punkt“ und „FSC-Siegel“?
| Grüne Punkt | FSC-Siegel |
| Hersteller nehmen am dualen System zur Sammlung und Verwertung von Verkaufsverpackungen teil. | Das verwendete Papier bzw. Holz stammt aus verantwortungsvoller und nachhaltiger Forstwirtschaft. |
Beide Symbole fördern nachhaltiges Handeln, stehen aber für unterschiedliche Aspekte des Umweltschutzes.
Fassen wir zusammen:
Verpackungskennzeichnungen unterstützen beim Umweltschutz und der Produktauswahl. Der Verbraucher zieht aus klaren und verständlichen Symbolen Nutzen und macht sich die Kaufentscheidung leichter.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)
