Ein historischer Rückblick
Die Chinesen erfanden das Papier. Damit wurde sozusagen die Voraussetzung für die Entwicklung des Kartons geschaffen. Papier ist ultra-vielseitig und entspringt der jahrtausendalten chinesischen Kultur.
Pappe verwendete man im Mittelalter, um beispielsweise Buchrücken zu binden. Das schützende Gesicht von Pappe kam hier zur Nutzung. Ab dem 16. Jahrhundert formten sich die ersten kleinere Kartonagen. Genutzt wurden diese für Aufbewahrungszwecke und dem Transport von besonders wertvollen Dingen (wie Schmuck, damals waren auch Brillen sehr wertvoll).
Ein Stückchen weiter ins 18. Jahrhundert und es wurde klar, dass Kartons einige weitere Vorteile bringen. Dosen und Etuis wurden aus Karton hergestellt, in denen Spielkarten und Raucherware unterkam.
Und mit der Industrie und den damit verbundenen großen Umwälzungen, wurden Kartons in größerem Umfang angefertigt. Somit war der Karton mit all seinen vielseitigen Verwendungen und besonderen Eigenschaften für viele zugänglich und nutzbar. Die Entwicklung des Kartons nahm hier erst so richtig ihren Lauf.
Wellpappe – die unverzichtbare Komponente der Kartons
Mit der Entdeckung der Wellpappe machte die Verpackungsindustrie einen riesengroßen Sprung. Daraus entstanden die Kartons, wie wir sie heute kennen: stabil und schützend.
Gewelltes Papier kam jedoch schon früher zur Verwendung. Die Modeindustrie verpackte Hüte und stabilisierte Koffer mit Wellpappe. Wellpappe eignet sich, um Flaschen und Gläser zu schützen. Das wusste Albert L. Jones – ein Vorreiter in der Verwendung von Wellpappe.
Heute wird der Karton unter der Verwendung von Wellpappe massenproduziert. Besonders die Markenindustrie war der Motor, der Ende des 19. Jahrhunderts die Produktion von Kartonagen voranbrachte. Vor allem Faltschachteln, die so vielseitig einsetzbar sind, standen im Mittelpunkt der Produktion.
Karton – Recycling
Die bevorzugte Nutzung von Kartons als Verpackung liegt in der Tatsache, dass Kartonagen in den Recyclingprozess eingeführt werden können. Da sich Karton aus Papier zusammensetzt, ist das Material recyclingfähig und macht ihn zu einem nachhaltigen Verpackungsprodukt. Das schont die Umwelt und macht Kartons attraktiv für Unternehmen mit Versand.
Spezialkartons
Die Entwicklung der Kartons ist mit den verschiedenen Anforderungen der Branchen, die Kartonagen nutzen, einhergegangen. So wurden Kartons für spezielle Produkte weiterentwickelt, um den Schutz und die Funktionalität zu verbessern. Je nachdem, welche Wellpappe in wieviel Schichten, wie verleimt ist, bestimmt die Qualität des Kartons.
1-wellige Kartons
Bei den 1-welligen Kartons handelt es sich um eine besonders leichte Variante. Die verpackten Güter können bis zu 5 Kilogramm schwer sein, worunter beispielsweise Kleidung oder Bücher fallen.
2-wellige Kartons
Der 2-wellige Karton ist robuster. Die Kanten erweisen mehr Widerstand, der Karton ist insgesamt druck- und stoßfester. In einem 2-welligen Karton lassen sich Produkte aus Haushaltswaren und Elektronik unterbringen, die bis zu 30 Kilogramm schwer sein können.
3-wellige Kartons
Die größte Belastung hält der 3-wellige Karton aus. Packgüter bis 100 Kilogramm können darin ihren Platz finden und werden sicher transportiert. Industrie und Handel, die schwere Gegenstände verschicken, greifen auf diese Variante zurück.
E-Welle
Ein Sparversand ist mit der E-Welle möglich. Die E-Welle ist die dünnste unter den Wellenarten.
B-Welle
Produkte im mittleren Gewichtsbereich können in Kartons mit einer B-Welle transportiert werden. Die B-Welle zeigt mehr Stabilität und Dämpfung.
EB-Welle
Eine Kombination aus E-Welle und B-Welle ist möglich. Die EB-Welle lässt sich für unterschiedliche Gewichte vielseitig verwenden.
Kühlkette
Für den Versand von Lebensmittel kommen Kartons zum Einsatz, die die Kühlkette aufrechterhalten. Die Kartons sind speziell isoliert und beschichtet. Damit wird die Kühlung zuverlässig fortgeführt. Kartons für Kühlketten kommen neben dem Lebensmitteltransport auch für Medikamente infrage, die gekühlt werden müssen.
Verpackung unförmiger oder empfindlicher Produkte
Nicht alle Dinge passen schlicht und einfach in die Quaderform eines Kartons. Es gibt Produkte, die eine individuelle Kartonform haben müssen. Beispielsweise werden beim Instrumentenversand für Cellos und Geigen entsprechend geformte Kartons genutzt, die mit Inlays versehen werden, damit das wertvolle Instrument stoßfest verfrachtet wird und unversehrt beim Künstler ankommt.
Eine spezielle Variante gibt es auch für den Flaschenversand. Der Karton wird modular mit eingelegten Kartonwänden ausgestattet, so dass jede einzelne Flasche für sich steht. Während des Transports werden die Erschütterung abgefangen, die Flaschen oder Gläser können sich nicht berühren und zerbrechen nicht. Die Welt der Kartons hat sich vielfältig zum Nutzen aller entwickelt. Wann brauchen Sie Ihren nächsten Karton?
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)