Der Begriff Glosse wird immer aktueller und ist auch in immer mehr Zeitungen sowie Zeitschriften zu finden, doch was ist eigentlich eine Glosse, was sind ihre wichtigsten Merkmale und wie baut man eine auf? In folgendem Artikel wird die Textgattung der Glosse genauer erläutert.

Was ist eine Glosse?


Der Begriff Glosse stammt aus dem Altgriechischen (glotta) und bedeutet so viel wie Sprache oder Zunge. Umgangssprachlich versteht man unter Glosse auch ein kompliziertes Wort, welches erklärt werden muss. Im modernen Journalismus handelt es sich hierbei um einen kurzen Text, welcher aktuelle Ereignisse und Probleme oder das allgemeine gesellschaftliche Umfeld auf satirische Art und Weise behandelt, wie beispielgebend politische Ereignisse. Es kann jede Art von Thema herangezogen werden. Die Autorin oder der Autor einer Glosse muss sich ausreichend mit dem Thema beschäftigen und genügend Wissen aufweisen. Eine Glosse ist auch unter der Bedeutung „Randbemerkung“ bekannt, deshalb wird diese Textsorte grundsätzlich in Zeitungen und Zeitschriften, in einer Randspalte, veröffentlicht. Meist wird diese umrahmt dargestellt oder kursiv geschrieben.

In der Sprachwissenschaft wird die grammatische Erläuterung eines Wortes, Satzes oder Textabschnittes als Glosse bezeichnet.

Merkmale

Die essenziellsten Merkmale einer Glosse sind Ironie, Sarkasmus sowie Übertreibungen, beziehungsweise Hyperbel. Oftmals werden Wortspiele und Vergleiche angewandt. Die Autorin oder der Autor einer Glosse arbeitet eher mit Assoziationen und Bildern, als mit Fakten. Häufig werden originelle Wörter oder Mundart eingebaut.

Hierbei handelt es sich um eine komplizierte Textsorte, da ein Thema sarkastisch dargestellt, aber nicht ins Lächerliche gezogen werden sollte. Sie gilt auch als meinungsbetonte Darstellung im Journalismus, da die eigene Meinung dargelegt werden soll. Leserinnen und Leser werden zum Nachdenken animiert, darüber hinaus sollen diese angeregt werden, eine kritisch distanzierte Haltung zum dargelegten Thema einzunehmen. Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Unterhaltung. Eine Glosse ist ein kurzer Text, der wenige Zeilen oder einen kleinen Abschnitt umfasst. Weiters zeigt sich bei einer Glosse eine Mischung verschiedenster Stilrichtungen, Stilbrüche und Stilwechseln sind Kennzeichen für einen Stilmix.

Für besseres Verständnis folgen verschiedene Textsorten und wie diese sich von einer Glosse absetzen:

Vom Aufbau her ähnelt die Glosse zwar einem Kommentar, beim Kommentar wird aber Sarkasmus und Ironie weggelassen. Weiters kann eine Glosse freier gestaltet werden.

Gegensätzlich zur Textsorte der Glosse geht eine Nachricht nicht auf eine persönliche Meinung des Autors ein und enthält Informationen, welche mit den sogenannten W-Fragen beantwortet werden (was, wo, wann, wer, wie und warum).

Eine Kolumne bezieht sich, nicht wie eine Glosse auf aktuelle Ereignisse, sondern auf eigene Erfahrungen und wird in der ich- Perspektive erzählt.

Aufbau einer Glosse

Schon die Überschrift sollte interessant und witzig gestaltet sein und zum Weiterlesen anregen (z. B.: Advent, Advent der Geldbeutel brennt).

Eine Glosse benötigt einen Aufhänger oder Opener (Anlass der Glosse beziehungsweise Einleitung, um was geht es in diesem Text).

Nun soll das Thema angesprochen und mit überspitzten Beispiele gut veranschaulicht werden.

Der Schluss soll überraschend sein beziehungsweise in einer Pointe oder einem Gag münden.

Nun müsste die Frage „Was ist eine Glosse“ ausführlich beantwortet worden sein. Infolgedessen sollte man, wenn man für ein aktuelles Thema brennt oder seine Meinung auf kreative Art und Weise kundtun und mit andern teilen möchte, eine Glosse verfassen und sich an die Zeitung seiner Wahl wenden.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von Hermann